Inno­va­ti­on mit dem Inter­net der Dinge

Inno­va­ti­ons­werk­statt Nr. 3: Das Inter­net der Din­ge (IoT) als künf­ti­ges Geschäfts­feld von Stadtwerken?

Auf­takt der „3. Inno­va­ti­ons­werk­statt — neue Geschäfts­fel­der und Pro­duk­te für Ener­gie­ver­sor­ger und Stadt­wer­ke“ war ein Vor­trag zum The­ma „Inter­net-of-things“ (IoT) als künf­ti­ges Geschäfts­feld für Stadt­wer­ke und Ver­sor­gungs­un­ter­neh­men. Impuls­re­fe­rent Uwe Schnepf vom Köl­ner Unter­neh­men Q‑Loud GmbH prä­sen­tier­te die Chan­cen die­ser Tech­no­lo­gie für loka­le und regio­na­le Ver­sor­ger. Dabei stell­te er vor, wie das IoT für ver­schie­de­ne Geschäfts­mo­del­le kon­kret genutzt wer­den kann.

  • Als loka­ler Netz­be­trei­ber auf Basis des offe­nen LoRaWAN-Standards.
  • Mit nut­zen­stif­ten­den Anwen­dun­gen für Unter­neh­men, Kom­mu­ne und Pri­vat­haus­hal­te, bei­spiels­wei­se der intel­li­gen­ten Müll­ton­ne, dem Track­ing von Gerä­ten oder der smar­ten Straßenbeleuchtung.
  • Und mit der Nut­zung der gewon­ne­nen Infor­ma­tio­nen für daten­ge­trie­be­ne Geschäftsmodelle.

Hoher Infor­ma­ti­ons­be­darf beim Publikum

Das führ­te beim über 40köpfigen Publi­kum zu zahl­rei­chen Rück­fra­gen:
Wie hoch sind die Inves­ti­tio­nen für so ein Netz? Wie lan­ge hal­ten die Bat­te­rien in den Funk­chips? Was kos­ten Sen­so­ren für die Daten­er­fas­sung? Kann man auch aus dem zwei­ten Unter­ge­schoss Daten ver­sen­den? Ist das zuverlässig?

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Quel­le: Q‑Loud GmbH

Berech­tig­te Fra­gen, wie der Refe­rent ger­ne zuge­stand. Sind die­se doch für ein erfolg­ver­spre­chen­des Geschäfts­mo­dell und einen pro­blem­lo­sen tech­ni­schen Betrieb von gro­ßer Bedeu­tung. Anhand bereits rea­li­sier­ter Pro­jek­te, wie der Smart Ener­gy-Anwen­dung des Flug­ha­fens Mün­chen, konn­te Schnepf die Fra­gen umfäng­lich beant­wor­ten und auch einen Aus­blick auf not­wen­di­ge Inves­ti­ti­ons­vo­lu­mi­na geben. Funk­chips für weni­ge Euro und, dank Seri­en­fer­ti­gung, immer güns­ti­ge­re Sen­so­ren, hel­fen bei der Ver­brei­tung von IoT-Anwen­dun­gen. Schon für 2020 rech­nen Exper­ten, laut Schnepf, welt­weit mit bis zu 25 Mil­li­ar­den IoT-Systemen.

Das Inter­net der Din­ge steht erst am Anfang

Ange­regt vom Tagungs­ort, dem inter­na­tio­na­len evan­ge­li­schen Tagungs­zen­trum in Wup­per­tal, frag­te einer der Teil­neh­mer scherz­haft, ob denn dem­nächst in der Kir­che mit dem „digi­ta­len Klin­gel­beu­tel“ gerech­net wer­den müs­se. In der Tat wird eine bar­geld­lo­se Kol­lek­te bereits von der Evan­ge­li­schen Kir­che Ber­lin-Bran­den­burg-schle­si­sche Ober­lau­sitz (EKBO) prak­ti­ziert und funk­tio­niert dort kon­takt­los mit Kre­dit- oder EC-Kar­ten. Die­ser unter­halt­sa­me Zwi­schen­ruf mach­te deut­lich, wie groß das Feld mög­li­cher Anwen­dun­gen sein kann. Letzt­lich ist es nur eine Fra­ge von Krea­ti­vi­tät, sinn­vol­le und wirt­schaft­li­che Anwen­dun­gen – nicht nur beschränkt auf öffent­li­che Dienst­leis­tun­gen, son­dern viel­fäl­tig in allen Lebens­be­rei­chen – zu iden­ti­fi­zie­ren. Zur Umset­zung bedarf es aus Sicht von poten­zi­el­len Kun­den aber ver­trau­ens­wür­di­ger Anbie­ter, wie z. B. der Stadtwerke.

Anre­gen­des Tagungsprogramm

Neben dem Inter­net der Din­ge erwar­te­te die Teil­neh­mer am 23. Janu­ar ein Rei­he wei­te­rer Vor­tra­ge und Work­shops, u. a. zu The­men wie:

„Agi­les Azu­bi­mar­ke­ting bei den Stadt­wer­ken Solin­gen“ zur Fra­ge, wie ein Ver­sor­gungs­un­ter­neh­men krea­tiv den „rich­ti­gen Nach­wuchs“ findet.

Ein Refe­rat von Unter­neh­mens­be­ra­ter Dr. Jobst Kli­en und dem Geschäfts­füh­rer der Stadt­wer­ke Men­den, Bernd Rei­chelt zum The­ma: „Inno­va­ti­on und Orga­ni­sa­ti­on – das Fun­da­ment für Ver­än­de­run­gen schaf­fen“.

Mit dem knapp ein­stün­di­gen Vor­trag „Der Inno­va­tions-Werk­zeug­kas­ten für neue Pro­dukt- und Geschäfts­ideen“ stell­te der Unter­neh­mens­be­ra­ter Wal­ter Schmitz nicht nur einen Über­blick zu Krea­ti­vi­täts- und Inno­va­ti­ons­werk­zeu­gen vor, son­dern auch einen Metho­den­vor­schlag, wie sie im Stadt­werk pro­duk­tiv ein­ge­setzt wer­den kön­nen. In einem Work­shop am Nach­mit­tag haben inter­es­sier­te Teil­neh­mer eine der vor­ge­stell­ten Metho­den anhand eines Bei­spiel­auf­ga­be ange­wen­det und waren von der Effi­zi­enz der Umset­zung und dem erziel­ten Ergeb­nis überrascht.

Ein wei­te­rer Work­shop von Jar­no Wit­tig und Dr. Arne Sil­dat­ke von der VKU Ser­vice GmbH wag­te mit „Dis­rup­ti­ve Sze­na­ri­en der Digi­ta­li­sie­rung – Kom­mu­na­le Unter­neh­men in der Zeit­ma­schi­ne“ einen Blick auf die Zukunft der öffent­li­chen Versorgungsunternehmen.

Ins­ge­samt ein „run­des Pro­gramm“, so befan­den die Teil­neh­mer beim anschlie­ßen­den Get-tog­e­ther und tausch­ten flei­ßig eige­ne Erfah­run­gen zu Inno­va­ti­on- und Geschäfts­feld­ent­wick­lung aus.

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